Licht und Wohnen gehören zusammen und sind eine untrennbare Einheit, wenn es darum geht Stimmung und Atmosphäre zu schaffen.
Denken wir nur mal an die grauen Wintertage, an denen wir uns verzweifelt nach wärmenden Sonnenstrahlen sehnen. Oder welche positiven Gefühle uns beim Weihnachtsmarktbesuch mit festlich geschmückten Tannenbäumen und glitzernden Lichtelementen überkommen. Abgesehen von der kalten Jahreszeit, mögen wir im Sommer romantische Laternen im Garten und kleine Fackeln, die uns die angenehme Sommernacht versüßen. Trotz all dieser positiven Eindrücke, die uns der gezielte Einsatz von Beleuchtung vermittelt, wird das Thema Licht und Leuchten in den Innenräumen oft vernachlässigt.
Die Serie „Raumgeschichten“ soll Dir dabei helfen, ein rundum schönes Wohngefühl durch Tipps und Ratschlägen zu ermöglichen.
In diesem Artikel widmen wir uns der Beleuchtung in Innenräumen.
Inhalt
Hauptbeleuchtung
Die Hauptbeleuchtung erfüllt den Zweck, den Raum möglichst vollständig auszuleuchten.
Wir verwenden die Hauptbeleuchtung meistens beim Putzen oder Aufräumen. In der Regel wird dabei der Stromanschluss in der Deckenmitte verwendet.
Doch meistens ist diese traditionelle Ausleuchtung in unseren Häusern und Wohnungen nicht mehr ausreichend. Abhilfe für eine optimale Hauptbeleuchtung können zusätzliche Wandleuchten, Einbaustrahler, LED-Leisten oder Seil- und Schienensysteme mit verstellbaren Lampen leisten.
Im Alltag nutzen wir die Grundbeleuchtung eher selten.
Oder hast Du die Deckenlampe beim Fernsehen schauen an?
Nichtsdestotrotz ist eine gute Hauptbeleuchtung, die auch in schwierigen Raumgrundrissen funktioniert, zum Beispiel in langen und schmalen Fluren, ein wichtiger Faktor.
Licht zum Wohlfühlen
Mit der richtigen Beleuchtung an strategischen Punkten in einem Raum setzt Du Akzente und schaffst Licht zum Wohlfühlen.
Das kann zum Beispiel ein direkt oder indirekt angestrahltes Bild oder Gemälde sein. Ein Möbelstück, das hervorgehoben wird. Oder Deine Lieblingszimmerpflanze, die Du mit einer Lampe hervorhebst. Das Licht zum Wohlfühlen, ersetzt dabei beim gemütlichem Fernsehabend auf der Couch oder einem Spieleabend mit Freunden die Hauptbeleuchtung. Der Trick ist, Lichtinseln mit unterschiedlichen Lampen und Leuchten zu schaffen.
Dabei können Lampen in unterschiedlichen Höhen angebracht werden. LED-Panels können zu Stimmungserzeugern werden. Beim Licht zum Wohlfühlen, muss beachtet werden, dass die verschiedenen Leuchten nicht Blenden. Achte daher bei der Ausführung auf die jeweilige Raumnutzung.
Stelle Dir also unterschiedliche Fragen, wie beispielsweise: Wird in diesem Teil des Raums eher gesessen oder gestanden?
Licht zum Arbeiten
Beim Kochen in der Küche, beim Schminken oder Rasieren im Bad und abends am Bett brauchen wir funktionale Beleuchtung.
Bei der Erstellung eines Raumkonzepts ist daher zu beachten, wie das Licht zum Arbeiten in die Hauptbeleuchtung und das Licht zum Wohlfühlen integriert werden kann. Direktes Licht, wie eine Schreibtischlampe am Arbeitsplatz oder eine Stehlampe neben dem Lesesessel sind hier die richtige Wahl. Beim Licht zum Arbeiten ist die Ausrichtung der Leuchten entscheidend. Dabei ist auf Blendefreiheit zu setzten. Spiele mit unterschiedlichen Höhen des Lichts beim Esstisch oder der Küchenarbeitsplatte.
Auch hier ist die vorwiegende Nutzung des Raumabschnitts für die Lichtinstallation entscheidend.
Lichtfarbe – kaltes Licht oder warmes Licht?
Die Lichtfarbe kann Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben.
Denken wir doch nur an das kalte, grelle Krankenhauslicht und unsere Empfindungen dabei. Doch warmes und kaltes Licht kann sinnvoll eingesetzt werden, um dabei aktive oder passive Tagesphasen zu unterstützen.
Dafür gibt es im Folgenden einen kleinen Exkurs zum Thema Kelvin und Lumen.
Lumen
Lumen bezeichnet die Helligkeit eines Lichtmittels.
Bei Glühbirnen wird die Menge des Lichtstroms in Watt angegeben. Eine Glühbirne mit 60 Watt hat etwas 800 Lumen. Eine moderne LED kann inzwischen rund 100 Lumen pro Watt produzieren. Möchte man eine ältere 60 Watt Birne durch eine LED ersetzen, benötigen wir ein LED Leuchtmittel mit 8 Watt.
Lumen kann als Richtlinie für die Helligkeit der Leuchtmittel gesehen werden.
Kelvin
Kelvin bezeichnet die Lichttemperatur künstlicher Leuchtmittel.
Leuchten unter 2800 Kelvin gelten als sehr warmweiß. Lichttemperaturen zwischen 2800 und 3300 Kelvin als warmweiß und von 3300 bis 5300 Kelvin sprechen wir von neutralweiß. Alles über 5300 Kelvin gilt als Tageslicht. Tageslicht hat am Morgen und Abend etwa zwischen 2800 und 3300 Kelvin. In der Mittagszeit reicht die Spanne von 3300 bis 6000 Kelvin.
Zurück zum Thema kaltes und warmes Licht.
Bei einer Lichtfarbe unter 3300 Kelvin sprechen wir von warmem Licht. Der Bereich zwischen 3300 und 5300 Kelvin gilt als neutrales Licht. Im Volksmund bezeichnet dieses Spektrum das kalte Licht.
Als Richtlinie gilt, in den Räumen und Bereichen in denen gearbeitet wird sollte eher eine kalte Lichttemperatur vorherrschen. Ähnlich sieht es bei anstrengender körperlicher Aktivität aus. Zur Entspannung kann ein warmes Licht, also eine niedrigere Kelvinzahl unseren Körper unterstützen.
Morgens sieht die Richtlinie zur Kelvinzahl folgendermaßen aus. Wer lieber langsam und gemütlich aufwacht und zum Morgenmuffel tendiert, bevorzugt in der Regel warmes Licht. Aktive Menschen die schnell in den Tag starten, bevorzugen eher kaltes Licht.
Hier spielen Deine Vorlieben eine große Rolle.
Aber auch die Wohnlage kann unsere Vorlieben für warme oder kalte Lichttemperaturen beeinflussen.
Je südlicher die Lage, desto eher bevorzugen Menschen kaltes Licht und umgekehrt.
Fazit
Mit den drei Beleuchtungstypen Hauptbeleuchtung, Licht zum Wohlfühlen und Licht zum Arbeiten können wir in Räumen unterschiedliche Stimmungen erzeugen und je nach Nutzungsart optimieren.
Hier sind deine persönlichen Pläne für den jeweiligen Raum gefragt.
Notiere Dir einfach, wie Du einen jeweiligen Raum nutzen möchtest und überlege, wie Du die verschiedenen Beleuchtungsarten integrierst.
Die Auswahl der Lichttemperatur kann außerdem eine unterstützende Wirkung für unsere verschiedenen Tagesphasen geben.